Starigard/Oldenburg ist der größte Burgwall auf westslawischem Gebiet. Adam von Bremen bezeichnete ihn als „civitas maritima“, als einen Hafenort, von dem aus man das Boot besteigen müsse, wenn man nach Wollin in der Odermündung reisen wolle. Doch den Hafen Starigards kennen wir nicht. Noch nicht, wie Dr. Bleile meint Denn nicht nur die meernahe Lage dieses außergewöhnlichen Zentralortes lässt auf ein Seehandelsplatz in seiner unmittelbaren Nähe schließen, auch zunächst unscheinbare Funde, wie Tierknochen, können uns bei dieser Frage weiterhelfen. Sind die außergewöhnlich vielen Überreste von Greifvögeln, die man auch im Mittelalter als Beizvögel nutzte, tatsächlich ein Beleg für die Ausübung dieser besonderen Jagdmethode durch die wagrischen Fürsten? Und diente die kleine Bronzeschelle, die in Starigard gefunden wurde, tatsächlich als Falknerbell?

Aus der Slowakei kennen wir eine silberne Zierscheibe, die einen Reiter mit einem Beizvogel auf dem Arm zeigt. Neben den Vogelknochen aus Starigard/Oldenburg gilt diese Bilddarstellung in der Fachliteratur als Beleg für die Ausübung der Beizjagd bei den Westslawen. Stimmt das oder gibt es für das Falkenreitermotiv eine andere Deutung? Um dieser Frage nachzugehen, werden wir uns mit dem weltberühmten Teppich von Bayeux beschäftigen. Hier begegnen wir dem Falkenreiter wieder und der Teppich verrät uns, welche Botschaft er trägt.

Bildquelle: Wallmuseum Oldenburg

Hotel-Restaurant Lüttje Burg, Markt 20 in Lütjeburg, 21.3.2023, 19.30 Uhr, Eintritt frei, Spende erbeten

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